|
Stimmen aus dem GemeinderatUm es Ihnen zu erleichtern, sich ein Bild von den Kandidaten zu machen, stellen wir nachfolgend die Meinung von Gemeinderäten der letzten Legislaturperiode zu den Arbeitsbereichen der ILA vor. Sie sind zusammengetragen aus der Seite zwei des Stadtblattes, Rubrik „Stimmen aus dem Gemeinderat“. Quelle: http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1148995/index.html Herr Reutlinger von der CDU stellt innerhalb seiner Fraktion eine Einzelmeinung zum Thema Einkaufszentrum dar!
Thema Einkaufszentrum
Einkaufsqualität in der AltstadtDass die Stadt Heidelberg Kaufkraft an Städte wie Mannheim und Karlsruhe verliert ist mittlerweile unbestritten. Streitig ist jedoch, wie dieser Kaufkraftverlust gestoppt und die Altstadt für Kunden wie für Einzelhändler wieder attraktiver gemacht werden kann. Während die Anwohner – aus individuell nachvollziehbaren Gründen – nicht daran interessiert sind, dass die Altstadt wieder mehr Kunden anlockt, muss sich der Gemeinderat darüber klar werden, welches Ziel er verfolgen will. Es ist nicht hilfreich, die zahlreichen Billigläden in der Hauptstraße zu verteufeln und den Weggang vieler etablierter Einzelhändler zu beklagen, ohne eine klare Gegenstrategie zu entwickeln. Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte Anfang März ´08 einen Artikel unter der Überschrift „Verkaufsflächen sind gefragt“. Der Präsident des hessischen Einzelhandelsverbandes, Frank Albrecht, zeigt hierin die negativen Effekte auf, die von Einzelhandelszentren „auf der grünen Wiese“ für die Innenstädte ausgehen. Dagegen hat eine behutsame Ansiedlung in den Innenstädten positive Auswirkungen auf den Einzelhandel. Nach Albrechts Worten profitieren davon auch die so genannten 1b-Lagen. Hier wird es durch Magneten in der Mitte deutlich einfacher „die Geschäfte zu erhalten und damit die Vielfalt zu sichern“. Die CDU-Gemeinderatsfraktion will den schleichenden Abstieg der Hauptstraße stoppen. Wir wünschen uns einen Magneten in der Innenstadt, der die Menschen wieder nach Heidelberg lockt und von dem auch die anderen Geschäfte in der Hauptstraße und den umliegenden Straßen profitieren können. Gerade die Quer- und Parallelstraßen zur Hauptstraße würden von dieser Aufwertung profitieren. Um bildlich zu sprechen: Unser Ziel kann es nicht sein, den immer kleiner werdenden Kuchen immer neu zu verteilen, sondern den Kuchen zu vergrößern, so dass alle davon profitieren. Wir sind der Meinung, dass jeder außerhalb der Kernaltstadt gewünschte Standort diesem Bestreben entgegensteht. Auch die CDU möchte auf diesem Weg die Anwohner der Altstadt mitnehmen und die Belastung so gering wie möglich halten. Wir werden die Bedenken ernst nehmen und dürfen doch nicht die gesamtstädtische Perspektive aus den Augen verlieren. Zudem wissen wir, dass gerade in Heidelberg Neuerungen immer große Skepsis entgegengebracht wird. Die CDU Gemeinderatsfraktion ist jedoch der Meinung, dass es zu diesem Weg keine ernsthafte Alternative gibt, wenn wir die Altstadt als pulsierendes und lebendiges Einzelhandelszentrum erhalten wollen.
Innerstädtischer EinzelhandelDer Gemeinderat hat in seiner vorletzten Sitzung die Empfehlungen des
Innenstadtforums zur Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels als
Handlungsrahmen für das weitere Vorgehen der Verwaltung beschlossen. Auf dieser
Basis kann jetzt Erfolg versprechend gearbeitet werden. Eines ist sicher: Wir
können nicht einfach alles lassen, wie es ist. Wenn wir nichts tun, wird alles
nur noch schlimmer. Wir müssen ernsthaft versuchen, die Situation des
Einzelhandels in der Innenstadt zu verbessern. Das sind wir all denen schuldig,
die bei uns in Heidelberg wohnen und leben, aber auch denen, die von auswärts
kommen und bei uns einkaufen wollen. Die Attraktivität des Einkaufens hat
zweifellos abgenommen. Selbst die einmalige Atmosphäre der Altstadt konnte
diesen Abwärtstrend nicht stoppen. Immer mehr Fachgeschäfte und Boutiquen
schließen und Billig-Anbieter treten an ihre Stelle.
Vor den Kopf gestoßenWochenlang haben wir in vielen, auch äußerst kontroversen Gesprächen für das
Konzept zur Einzelhandelsentwicklung in der Altstadt geworben. Wir sind (waren?)
überzeugt davon, dass damit ein gutes, weil angepasstes und maßvolles
Instrumentarium zur Aufwertung der Innenstadt auf den Weg gebracht wird. Die
Frage der Bebauung in der Ebert-Anlage muss noch diskutiert werden, aber immer
wieder haben wir Stein und Bein geschworen, dass selbstverständlich der
Theaterplatz nicht überbaut wird.
Innenstadtforum (13. Februar 2008)Im Januar haben sich die Mitglieder des Innenstadtforums, dem ich als Vertreter unserer Fraktion beiwohne, zu ihrer ersten Sitzung getroffen. Die Zusammensetzung ist bunt gemischt: durch Vertreter des Einzelhandels, die die bestmögliche Lösung zur Existenzsicherung und Einkommensverbesserung ihrer Mitglieder möchten (ist verständlich). Des Weiteren durch Bürgerinitiativen und Bürgervertretungen, die keine Verschlechterung der Wohnqualität in der Innenstadt möchten (auch verständlich). Weiterhin sind Vertreter aus dem Bezirksbeirat und dem Gemeinderat im Innenstadtforum, die wiederum für alle die bestmögliche Lösung finden sollen. Nur eines haben wir vergessen, und das hat Frau Thoms-Hoffmann von der Rhein-Neckar-Zeitung in der Samstagsausgabe vortrefflich beschrieben: Wir sollten uns fragen, was die Kunden, die wir ja in der Innenstadt haben möchten und auch brauchen, erwarten. Umsetzungskonzept zur Entwicklung der Innenstadt, Thema Einzelhandel (8. Oktober 2008)So lautete ein Tagesordnungspunkt in der letzten Gemeinderatsitzung. Die
Verwaltung hat ein umfangreiches Konzept zur Verbesserung der Situation des
Einzelhandels in der Innenstadt erarbeitet, das, nach Beratungen in den
Bezirksbeiräten von Bergheim und Altstadt sowie des Stadtentwicklungs- und
Verkehrsausschusses, nun im Gemeinderat beschlossen wurde.
Innenstadtforum: gut gearbeitet!Vor zwei Wochen hat das Innenstadtforum mit sehr guten Ergebnissen seine Arbeit
beendet. Das Forum sollte klären, wie man die Heidelberger Einkaufssituation
verbessern kann – auch im Einklang mit den Interessen der Bewohner/innen. Schon
früh wurde klar, dass niemand neue Einkaufszentren wünscht, die bestehende
Strukturen zerstören würden. Damit war der Standort Hauptbahnhof vom Tisch. Für
den Standort Altklinikum galt schnell das Gleiche, nach dem Motto „knapp daneben
ist auch vorbei“. Nur die Knochenstruktur würde uns voranbringen, also eine
Stärkung an beiden Enden der Einkaufsmeile, also dem Bismarckplatz und dem
Theaterplatz. Auf ersterem soll das Postgebäude aktiviert werden, am
Theaterplatz/Uniplatz soll es Ergänzungen geben, die den Freiraum aber nicht
zerstören sondern im Gegenteil aufwerten. Damit der Altstadt ein Kino erhalten
bleibt, soll der Uni-Parkplatz zwischen Marstall und Hauptstraße mit einbezogen
werden. Auf dem Parkplatz der Ebert-Anlage soll die Nahrungsmittelversorgung der
Altstadt mit Einzelhandel verbessert werden. All dies eingebettet in eine
Netzstruktur mit kleinen Einkaufsstraßen zwischen Hauptstraße, Plöck und
Ebertanlage und mit Aufwertungen (ohne Einkaufen) Richtung Neckar und am Fluss.
EinkaufszentrumEin seit dem OB-Wahlkampf mehr oder weniger in der Versenkung verschwundenes Thema ist zurück auf der Tagesordnung der Kommunalpolitik: Braucht Heidelberg ein neues Einkaufszentrum? Und wo soll es hin? In die Altstadt, in die Theaterstraße? Ins Altklinikum in Bergheim? Oder in Bahnhofsnähe und damit in die Nähe des geplanten Stadtteils Bahnstadt? Einzelhändler und viele Gemeinderäte sind sich einig: Wenn man Heidelberg in seiner Funktion als Oberzentrum erhalten will, dann bedarf es eines größeren Flächenangebots für den Einzelhandel, am besten auch eines „Magneten“, der Kunden aus Heidelberg und dem Umland in die Stadt zieht und auf die gesamte Branche positiv ausstrahlt. Diese Erkenntnis ist allerdings nicht neu, entsprechende Erkenntnisse liegen seit vielen Jahren vor. Als FDP-Fraktion wünschen wir uns, dass das Thema „Einkaufszentrum“ zielgerichtet vorangetrieben wird. Allerdings ist hektischer Aktionismus fehl am Platze. Es gilt vielmehr, die Chancen Heidelbergs durch vernünftige Planung klug zu nutzen. Eine über das Knie gebrochene Entscheidung zum Einkaufszentrum noch vor der Sommerpause halten wir für wenig sinnvoll.
Kommerz statt Weltkulturerbe (4. April 2007)Ich habe vor mehr als zehn Jahren im Heidelberger Gemeinderat den Antrag gestellt, die Stadt möge für die Altstadt den Status „Weltkulturerbe“ beantragen. Damals war die Phase der Altstadtzerstörung durch die Stadt und die Universität Geschichte (Weinbrenner-Bau, Parkhaus Kornmarkt, Universitätsgebäude Grabengasse/Sandgasse, Plöck 48/50, Darmstädter Hof u.a.m.). Es war eine Gesamtanlagenschutzsatzung für die Altstadt beschlossen worden. Heidelberg schien willens, sein historisches Erbe zu bewahren. Heute schlägt OB Würzner ein Einkaufszentrum mit 20.000 Quadratmeter Fläche in der Theaterstraße vor und findet im Vorfeld der Entscheidung des Welterbekomitees: „Wir brauchen den Titel eigentlich nicht“, er könne teuer zu stehen kommen. Der Erste Bürgermeister Raban von der Malsburg formuliert, mehr als die drei Millionen Besucher würden auch mit dem Titel nicht nach Heidelberg kommen. Wenn man die Funktion des kulturellen Erbes „Altstadt“ darauf reduziert, wie gut es vermarktet werden kann, dann hat sie allerdings die Auszeichnung nicht verdient. Von Einkaufszentren und Billigshops (1. Oktober 2008)An der Theaterstraße planen der OB und eine große Mehrheit des Gemeinderates
ein Einkaufszentrum, deutlich größer als der Kaufhof am Bismarckplatz. Der
Kino-Komplex soll platt gemacht, der Theaterplatz teilweise überbaut und südlich
davon Häuser abgerissen werden. Damit würde unter anderem das mittelalterliche
Palais „Wormser Hof“ mit seinem Renaissance-Portal verschwinden. Die Gestaltung
des Theaterplatzes als attraktiver öffentlicher Platz wäre endgültig verhindert.
Der Standort ist ungeeignet, er verfügt über keine Anbindung an den ÖPNV.
Einkaufszentren in HDBei der Diskussion um den Standort von Einkaufszentren in Heidelberg gewinnt man den Eindruck, die Stadt braucht gleich zwei von ihnen. Was fehlt, ist die Festlegung des Gemeinderats darauf, welche Ziele damit erreicht werden sollen. Ist es die Steigerung der Qualität des Einzelhandels, wie von PRO HD gefordert, oder die Stärkung Heidelbergs als Oberzentrum? Beide Ziele gleichzeitig zu erreichen, funktioniert nicht. Wer die Zusammensetzung von Einkaufszentren kennt, der weiß, dass der Großteil des Mietermixes in der gesamten Republik gleich ist. Der Anteil lokaler und regionaler Händler kann dieses Bild nicht ändern. Die Ansiedlung der Einkaufszentren kann durchaus die Funktion Heidelbergs als Oberzentrum stärken, eine individuelle, hochwertige Note insbesondere im Textilbereich werden wir sicher nicht bekommen. Thema Fahrräder in der Plöck
Baustellen – UmgehungswegeBaustellen auf oder an öffentlichen Wegen bedeuten für diejenigen, die
gewohnt sind, diese Wege zu benutzen, immer auch Einschränkungen und Umwege.
Solche zeitlich begrenzte Umwege festzulegen schuldet die Stadt den Nutzern
dieser Wege und Straßen, um sie vor Schaden zu schützen. Natürlich bedeutet das
für die Nutzer meist auch Einschränkungen und zeitliche Verlängerung ihrer Wege.
Fahrradstraße Plöck muss bleiben! (18. Februar 2009)„Wegen welcher Baustelle wird denn eigentlich dieses ganze Theater gemacht?“,
fragte mich eine Teilnehmerin, als sie am Treffpunkt unserer Begehung bei der
Großbaustelle am Ebert-Platz ankam und die kurze Engstelle bereits ahnungslos
passiert hatte. Das hat sich auch die SPD-Fraktion gefragt, die zusammen mit den
Jusos zu einem Vor-Ort-Termin in der Plöck einlud, um sich die Auswirkungen der
Anordnung des OBs anzusehen. Bekanntermaßen wurde deshalb die Durchfahrt zum
Bismarckplatz für Radler gekappt, und somit die Fahrradstraße, die sich aus
verschiedenen Teilen zusammensetzt, teilweise aufgehoben. Einen Antrag für den
Gemeinderat, bei dem die Umleitung des Radverkehrs und die Alternativen
dargestellt werden sollen, haben wir am 11. 2. eingebracht. Zwangsumleitung für Radler in der Plöck beenden! (25. März 2009)Der Frühling steht vor der Türe und mit den warmen Sonnenstrahlen strampeln
sich wieder verstärkt jede Menge Radlerinnen und Radler ab. Gut für die
Gesundheit und das Wohlbefinden, und sehr gut als Beitrag für den Klimaschutz!
Doch sind sie wirklich erwünscht in Heidelberg?
Die Fahrradstraße Plöckwurde in Ost-West-Richtung gesperrt. Ab der Schießtorstraße müssen nun
Radfahrende auf die Ebert-Anlage fahren. Gefährlich wegen der Baustelle am
südlichen Ebert-Platz, da wird der „Radweg“ über zwei Kurven auf holprigem
Untergrund geführt. Die Plöck muss Fahrradstraße bleiben, rund 100 Radfahrende
haben dies am letzten Samstag mit einer spontanen Aktion zum Ausdruck gebracht.
Wir befürchten, dass OB Würzner die Sperrung auch nach Ende der Bauarbeiten
aufrecht erhält. Als untere Verkehrsbehörde kann er dies ohne Beteiligung des
Gemeinderates anordnen, siehe Öffnung der Alten Brücke für PKWs.
Plätze nutzen nicht nur Gastronomen!Das Platznutzungskonzept ist nun schon geraume Zeit „in Arbeit“, ohne dass
der Gemeinderat bislang in irgendeiner Form informiert wurde. Nun erfahren wir
über die Presse und aus dem Bezirksbeirat Altstadt über vorgesehene Ausnahme-
und Sonderregelungen für den Karlsplatz. Dieses Vorgehen und die Art der
Information des Gemeinderates sind nicht akzeptabel. Wir sind durchaus für
Außenbewirtschaftung auf Heidelberger Plätzen, wir sind auch für eine Aufwertung
besonders der östlichen Altstadt. Insbesondere sind wir aber für
Gleichbehandlung! Nicht nur bei Plätzen und Gastronomiebetrieben, sondern auch
bei den Interessen von Anwohnern und Kindern. „Platznutzung“ findet ja nicht per
Definition ausschließlich durch Gastronomen und deren Gäste statt!
Plöck – gefährlich für alleAls Fußgänger in der Plöck unterwegs zu sein, ist gefährlich und kein Vergnügen, obwohl die zahlreichen interessanten Geschäfte anziehend sind und mehr Flaneure und Käufer verdienten. Autos, oft Zulieferer oder Anlieger, sind störend. Die Radfahrer aber, die in beiden Richtungen die „sichere“ Plöck bevölkern, gefährden nicht nur sich selbst sondern alle anderen Verkehrsteilnehmer auch. Es gibt nämlich nicht nur schnelle, sichere, langsame und schwächere Radfahrer und Radfahrerinnen, wie von der„Radlobby“ in der RNZ zu lesen ist, sondern auch besonders rücksichtslose Raser, die mit ihrer Fahrweise eine Gefahr für alle sind. Die jetzt eingerichtete zeitweise Umleitung von Osten über einen Teil der Friedrich-Ebert-Anlage wird für sie und die sicheren Radler kein größeres Problem sein, genauso wie der Radweg an der Brückenstraße. Die nicht so versierten Radfahrer sollten lieber ganz die Plöck meiden und nördlich der Hauptstraße auf dem Radweg am Neckarstaden fahren. Den Bismarck- oder Adenauerplatz müssen alle, die von Ost nach West oder umgekehrt wollen, „überwinden“, egal welche Strecke sie nehmen. Für diese Knotenpunkte eine ideale Fahrradquerung zu finden, ist eine wichtige und schwierige Aufgabe für das städtische Verkehrsreferat, ebenso wie endlich eine vernünftige Verkehrsregelung für alle in der Plöck. |
|